BEG – Neue Förderung für den Neubau ab 2021

Kurzfristig und für viele unbemerkt hat die BAFA ihre Förderung für Wärmepumpen im Neubau eingestellt.

Schock zum Jahresstart 2021: Die BAFA stellt ihre Förderung für effiziente Heizungssysteme im Neubau ein. Der Einbau effizienter Wärmepumpen oder von Erdwärme wird nicht mehr gefördert.


Das kam sehr überraschend. Am 30. Oktober haben wir noch einen ausführlichen Beitrag zur Förderung beim Hausbau geschrieben. Darunter war auch das Programm der BAFA gelistet, mit der effiziente Heizungssysteme mit 35 % gefördert werden – und wenn man eine Lüftungsanlage mit Wärme-Rück-Gewinnung koppelt, sogar diese. Da kommen zusammen schnell über 10.000 € zusammen.

Zu diesem Zeitpunkt gab es auf der Website der BAFA noch keinerlei Informationen über die Einstellung des Programms zum 31.12.2020. Tatsächlich hat die BAFA dies erst am 21.12.2020 – also 10 Tage vorher – veröffentlicht. Zu spät für viele Bauherr*innen – und auch zu spät für uns.

Neue Förderung ab 2021: BEG ersetzt BAFA und KFW

2021 wird die bisherige Förderung umstrukturiert. Die Kredite der KFW und die Zuschüsse der BAFA sollen in der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (kurz BEG) gebündelt werden. Zukünftig soll dann ein Antrag ausreichen, um alle Fördermöglichkeiten auszuschöpfen.

Bis das aber komplett so weit ist, geht noch etwas Zeit ins Land. Erst zum 1.7.2021 soll ein neues Portal fertig sein, bei dem man die zentralen Anträge einreichen kann. Bis dahin muss man noch bei der BAFA (Zuschüsse) und der KFW (Kredite) seperat beantragen.

Neue KFW-Effizienzhäuser ab 1.7.2021

Dazu werden auch neue Klassen für Effizienzhäuser eingeführt, die auch nochmal besonders gefördert werden. Die bestehenden Klassen 55, 40 und 40 plus mit ihren günstigen Krediten (0,75 %) und Tilgungszuschüssen bleiben bestehen. Neu ist allerdings, dass man für ein Effizienzhaus 40 plus jetzt einen Kredit bis zu 150.000 € in Anspruch nehmen kann, statt wie bisher 120.000 €:

EffizienzhausMax. KredithöheMax. Tilgungszuschuss
KfW 55120.000 €18.000 €
KfW 40120.000 €24.000 €
KfW 40 plus150.000 €30.000 €

Neu hinzugekommen sind zwei Effizienzhäuser mit „Erneuerbare-Energien-Klasse“ oder „Nachhaltigkeits-Klasse“. Für beide Varianten kann man einen höheren Kredit in Anspruch nehmen und bekommt nochmal 2,5 % extra Tilgungszuschuss:

Neue EffizienzhäuserMax. KredithöheMax. Tilgungszuschuss
Effizienzhaus 55 Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeits-Klasse150.000 €26.250 €
Effizienzhaus 40 Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeits-Klasse150.000 €33.750 €

Alle Infos dazu findet man auch auf der Seite der KfW.

Keine Förderung von Wärmepumpen oder Erdwärme im Neubau

Im Zuge der Umstrukturierung ist die „Förderung von Einzelmaßnahmen“, wie die BAFA so schön bürokratisch erklärt, komplett entfallen. Das heißt: Der Einbau effizienter Wärmepumpen oder von Erdwärme, die vorher mit 35 % gefördert worden sind, entfallen ersatzlos.

Stichtag für die letztmögliche Beantragung war der 31.12.2020. Angekündigt hatte die BAFA diesen Schritt ganze 10 Tage vorher. Deshalb gibt es in der FAQ auch einen kleinlauten (und verschwurbelten) Absatz dazu:

Ausschnitt aus der FAQ der BAFA zur neuen BEG-Förderung

Glücklich ist, wer einen Heizungsbauer oder ein Bauunternehmen hatte, das eventuell schon davor Bescheid wusste und vorgewarnt hat. Wir wurden nicht vorgewarnt und haben die Förderung damit verpasst.

Auswirkungen der neuen Förderung auf Neubauten mit BauFormArt

Wir bauen unser Haus ja bekanntlich mit BauFormArt. Auch hier hat man in der Vergangenheit davon profitiert, dass effiziente Heizungssysteme gefördert worden sind. Dies entfällt nun logischerweise ab 2021 komplett.

Im Standard enthalten ist eine Wärmepumpe der Marke Viessmann, Modell Vitocal 200s – die aber nicht so effizient arbeitet, dass sie durch die BAFA gefördert worden wäre. Es gab deshalb immer die Möglichkeit für einen Aufpreis eine effizientere Wärmepumpe, zum Beispiel von Novelan umzusteigen. Durch die BAFA-Förderung wären die Mehrkosten (und ggf. sogar etwas mehr) gedeckt gewesen. Da die Förderung nun komplett entfällt, ist dieses Upgrade auf eine effizientere Anlage nun unter dem Strich mit hohen Mehrkosten verbunden.

Auch der mögliche Einbau einer Erdwärmepumpe kostet nun unter dem Strich ein paar tausend Euro mehr, weil die Förderung entfällt.

Deshalb steht man ab 2021 nun vor der Wahl: Bleibt man beim ineffizienterem Standard oder investiert man ein paar tausend Euro zusätzlich?

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